Logbucheintrag 20250602

Etappe:  Hoch Hinaus

Mission: Warten bis der Nebel sich lichtet

Ziel:  007 feeling

Ich bin wie immer sehr früh wach, erst mal ins Badezimmer gehen den ersten Kaffee machen. Hab ja mein Wasserkocher mein Instant Illy Und meinen Milch aufschäume mit aufs Zimmer genommen!

Das Zimmer hat zwar Wasserkocher inklusive Nespresso Maschine, aber wer benutzt schon den Wasserkocher im Hotel!… also ich definitiv nicht!

Das Ziel für heute ist klar in den Berg, im Inneren des Berges hinauf und auf die Spitze des Gaustatoppen. Allerdings Ist Der Gipfel heute Früh in Nebel gehüllt!

ich hab eigentlich gar nicht mit Frühstück gerechnet, bei booking.com stand auch nichts von Frühstück, dennoch kam der Hinweis, dass wenn mit Frühstück gebucht wurde um 8:00 Uhr dieses vor die Tür gestellt wird! Neugieriger Weise gucke ich nach 8:00 Uhr vor. Die Tür hatte keine großen Erwartungen und wurde eines Besseren belehrt.

Das sind immer die schönsten Momente diese kleinen Aufmerksamkeiten. Es gibt Brötchen in einer Mini Kühltasche sorgfältig eingepackt. Eine Auswahl an Käse, Wurst, Melone, Gurke und Ei, Tomate nicht zu vergessen.

Dann mache ich vor der phänomenalen Aussicht erst mal Frühstück!

Um 10:00 Uhr beschließ ich doch mal zur Bergbahn zu fahren und zu fragen, wie die Lage ist! Gesagt, getan:

Auf 800 m sieht es gar nicht so nebelig.

Ich Stapfe zum Ticketschalter, und frage mal, wie die Lage am Gipfel aussieht: im Zeitalter der modernen Technik hat der Ticket Verkäufer seinen Laptop aufgeschlagen und mir die Webcam vom Gipfel gezeigt: dichtes, grau, Fernsicht, Zero. Ich frage, ob er die Möglichkeit hat, auf den Wetterbericht zu gucken: Ob und wann es denn aufklären könnte… Die Prognose 14:00 Uhr.

Also dann fahre ich zurück ins Tal, beziehungsweise in den Ort Rjukan…

Der Ort ist ein Industrie-Ort mit riesigem Wasserkraftwerk, angeblich auch UNESCO Weltkulturerbe, also der Ort, nicht das Wasserkraftwerk!

reizt mich dennoch nicht, Irgendwo anzuhalten , also beschließe ich wieder zurück in mein Hotel zu Zu fahren, vielleicht kann ich ja ein Mittagsschläfchen machen!

Aus dem Mittagsschläfchen wird nur Mittagessen, als ich zufällig wieder aus dem Fenster gucke, sehe ich, wie der Gipfel frei liegt! Es gibt kein Halt mehr! Also, auf geht’s!

Der Gaustatoppen (1883 m) erhebt sich majestätisch über Rjukan (Fluss, daher auch das Wasserkraftwerk) und gilt bei vielen als Norwegens schönster Berg. Der Gipfel ist leicht zugänglich und leicht zu besteigen, bietet aber dennoch die weiteste Aussicht Südnorwegens. Bei klarem Wetter kann man vom Gipfel aus etwa ein Sechstel Norwegens überblicken.

Mehr als 120.000 Menschen besteigen jährlich den Berg, dessen charakteristischer weiß gestreifter, langgestreckter Grat von weiten Teilen Südnorwegens aus sichtbar ist.

10 Minuten später, Ticket in der Tasche, fast noch mein Handy im Auto vergessen, stehe ich mit 20 anderen wartenden an der Bergbahn!

Lasset das Abenteuer beginnen:

Die Bahn, im inneren des Gaustatoppen, war  jahrelang ein Geheimnis. 

Sie besteht aus einem Wagon der uns auf Schienen erstmal horizontal herein im Berg auf 860 Meter Höhe bringt. danach wird umgestiegen. im Berg ist es ein Zwischen- und Umladungsstation incl. Pendelbahn mit einer Länge von 1040m bis zum 1800m fährt, Beziehungsweise gezogen wird!

Der Ausbau der Bahn hat in 1954 begonnen, als die NATO mit dem Ausbau von Radiolinien angefangen hatte. Sie wünschten sich eine Möglichkeit hoch auf dem Berg das ganze Jahr durch zu kommen. Dann kam die Idee einen Tunnel im Berg auszubohren. Als  die Bahn in 1958 fertig gebaut war,  waren ca. 1 Million Dollar entstanden. Heute würde der Preis so hoch sein, dass die Bahn niemals gebaut geworden wäre. Von Anfang an sollte die Bahn auch Touristen befördern , aber der Ansatz ist erstmals dem kalten Krieg zum Opfer gefallen.

Die Bahn wurde für die Öffentlichkeit geschlossen und erst im Herbst 2004 wieder für Touristen geöffnet. 

Die Ruckelei ist abenteuerlich… Würden in der engen Kabine vier Schurken neben mir sitzen, könnte man fast meinen 007 erwartet uns oben!

Oben angekommen sind es nur ein paar Meter bis zum Ausgang!

die Luke hat etwas von Sowjet Chic…

und dann, was ich sehe, entfesselt den Foto-Kraken in mir , Es gibt kein Halten mehr, das Panorama ist unfassbar!

Natürlich geht es noch höher:

Ich bin ziemlich überwältigt von dem Ausblick, kann mich gar nicht satt sehen. Am liebsten würde ich mich auf einen Drehteller stellen, und jemand schubst Mich ganz leicht an, Nur so viel, dass mir nicht Schwindlig wird!

am späten Nachmittag fahre ich wieder ins Tal mache hier und da noch ein Foto und lasse die Eindrücke auf mich wirken!

es ist spät geworden, weit nach 23:00 Uhr, die ganzen Eindrücke lassen mich nicht schlafen!


Einmal im Jahr solltest du einen Ort besuchen, an dem du noch nie warst. 
Dalai Lama