Nachdem gestrigen Schneesturm, stehen heute die Chancen besser zurück aufs Festland zu kommen. Mein Flug geht nachmittags. Ich habe vollstes Vertrauen in Norwegian Airline, dass die auch bei Wind starten, sofern er sich nicht zu Windstärke 100 km/h entwickelt.
Vor meinem Fenster treffen sich wieder die Rentiere zum Stelldichein. Ich sitze auf gepackten Koffern, um 11 Uhr ist check-out.
Ich melde mich nochmal wenn ich wieder in Oslo bin, wird abends werden.
Eine kleine Reise ist genug, um uns und die Welt zu erneuern. Marcel Proust
Es wird jeden Tag etwas früher hell, naja hell wäre übertrieben. Die locals sprechen hier vom Civil twillight… keine Ahnung warum Civil, aber es dämmert halt.
Direkt vor meinem Fenster haben sich 2 Rentiere versammelt, die wühlen im tiefen Schnee, auf der Suche nach Wurzeln, Ästen, etc. Das Svalbard Rentier ist kleiner und gedrungener als die Rentiere auf dem Festland. Liegt daran dass die Rentiere nicht wandern. Kräfte sparen um im kargen Winter auf Spitzbergen durchzuhalten.
Heute lasse ich es ruhig angehen, ich genieße die Ruhe als ich mich auf den Weg zur Svalbard Kirke mache, ich halte mehrmals an, denn nur das knirschen des Schnee‘s unter meine Schritten ist zu hören.
Es ist die direkte Fortsetzung von gestern. Ich habe mich bei Better Moments eingebucht, Schneemobil fahren, Dinner und Polarlicht jagen, gleich vorneweg: Wir sind ohne Beute zurück gekehrt, aber so ist das nunmal mit der Natur… unvergesslich war es alle Mal.
Ich werde als letztes von Arian unserem Guide abgeholt, sie hat mich kurz vorher angerufen, dass es etwas später wird, total super und aufmerksam… und es kommt gleich noch besser, als Sie mir die Tür vom Van öffnet, sitzen da schon lauter Ladies, ich finds genial -> 0 Testosteron. Es Stellt sich heraus ist eine Familie aus Saudi Arabien Mutter und 5 Kinder… ich werde herzlich begrüßt. Das Eis ist schlagartig gebrochen.
Das Briefing organisatorische findet im Headquarter von Better Moments statt… ein Tolles Häuschen, ich fühl mich gleich an mein früheres Ich erinnert…
Sonntag, der 19. Februar, vor über 4 Dekaden muss wohl annähernd so kalt gewesen sein wie hier in der Arktis. Allerdings wurde ich im tiefsten Bayern geboren. Wir nähern uns hier der – 20 Grad Grenze, Tendenz weiter fallend.
Das eigentliche Highlight kommt erst heute Abend, mehr wird nicht verraten. Solltet Ihr morgen nichts mehr von mir lesen, bin ich wahrscheinlich unter dem Polarlicht Himmel fest gefroren.
( Anmerkung der Redaktion: Alles save, Ihr müsst euch keine Sorgen machen: Sonja geht auf eine guided Tour! so viel sei verraten)
Tagsüber wird nicht sehr viel passieren, daher gibs vorerst nur ein Paar Bilder aus dem täglichen Leben in Longyearbyen.
Etappe: Schuhe aus, Schuhe an, Schuhe aus und wieder an
Ziel: Doomsday
Heute starten wir mit typischen Funfacts über Svalbard
Svalbard beherbergt ein Lager für internationales Saatgut, ein Doomsday Lager sozusagen, glaubt ihr nicht?
Es ist leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, und wird inzwischen nicht mehr ausschließlich per Permafrost Boden konserviert, Grund natürlich auch hier: globale Erwärmung
Es werden keine Babies auf Svalbard geboren? Es gibt zwar ein Krankenhaus, dennoch müssen werdende Mütter Ihr Kind auf dem norwegischen Festland zur Welt bringen. Es gibt immerhin ein Krankenhaus, dennoch sind hier die Ärzte nicht auf Geburten spezialisiert.
Alkohol auf Svalbard ist für die einheimischen reglementiert. Es gibt eine „Art“ Stempelkarte pro Kopf und Jahr, ( kennt Ihr noch die Skikarten die früher abgezwickt wurden?) Touristen müssen Ihr Flugticket vorzeigen, dann wird Jedem eine Flasche Hochprozentiges, und oder Bier / Wein verkauft, auch hier gibt es Limits
Seit 70 Jahren gibt es ein Verbot auf Svalbard Verstorbene zu beerdigen, Grund hierfür ist die Kalte Temperatur bzw. der Permafrost Boden, beides verhindern den Verwesungsprozess
So jetzt nun zum eigentlichen Tag… bei -18 Grad mache ich mich auf den Weg in Richtung Downtown.
Stopp, nochmal zurück, heute müssen die Spikes für die Schuhe mit, der Schnee ist sehr platt gefahren und teilweise sehr eisig….
Ich habe geduscht, gefrühstückt und beobachte jetzt das windige Treiben von meinem Zimmer mit Bergblick. Heute habe ich keine Pläne, erstmal abwarten, vielleicht legt sich der Wind. Mein Kinn und meine Wangen sind vom gestrigen Windgeschehen dunkelrot. Die gute alte Nivea-Creme hab ich Zentimeter dick aufgetragen.
Vielleicht geh ich nachmittags zum Husky -Cafe, mal sehen. Heut gibts erstmal ein klein wenig Insel-Kunde.
Um 09:00 Ortszeit starte ich mein nächstes Abenteuer. Ich habe eine Tour bei Green Dog gebucht! Wie der Name schon verrät, geht es wieder mal um Hunde! Diesmal lass ich mich und per Schlitten durch die Gegend Juckeln.
Ich starte früh, mal wieder mit einem üppigen Frühstücksbuffet! Aber ich bin so aufgeregt, ich bekomme nix runter! Also gibt es nur ein wenig Kaffee und ein wenig O-Saft! Eigentlich könnte man meinen, ich bin ein Reisehase, und dennoch bin ich jedes Mal auf‘s Neue aufgeregt.
Am Flughafen Angekommen, gleich die erste Herausforderung! Nach drei Jahren Abstinenz werde ich zum Self Check-In gebeten, inklusive Gepäck Aufkleber selber drucken und bringen… Ich habe ein mulmiges Gefühl, aber dennoch wühle ich mich durch die Schalter-Prozess! Eigentlich ist es ja genau meins, so wenig wie möglich in einer Schlange stehen, Menschen meiden! Aber das Gepäckband bereitet mir Unbehagen! Flitzt heraus und ich weiß nicht, wie ich es anbringen soll beziehungsweise wo, ich ringe mich durch wird schon schief gehen!
Auf einmal geht alles ganz schnell, ich gebe das Gepäck auf, selbst scannen, das ist die Devise! Schwupps ist der Koffer auch schon weg!
Dank meines Flexi Tickets (Norwegian Airline) Geht’s im Schweinsgalopp durch die Security: fast Track! Mein neuer Lieblingssport Handgepäck durch die Security schieben!
Wie immer überpünktlich, trotz der zweimaligen Durchleuchtung meines Foto Rucksacks sitze ich schon bald am Gate!
Ich habe neuerdings den Nürnberger Flughafen für mich entdeckt! Bereits im Januar war ich ja in Bilbao, hab dort auch Nürnberg, Frankfurt, Frankfurt Bilbo genommen… früher hatte ich das gar nicht auf dem Schirm, beziehungsweise hat sich das nicht gelohnt, da es günstiger war, am Flughafen in Frankfurt eine Woche zu parken und den Flug direkt von Frankfurt zu nehmen! Inzwischen ist das Preisgefüge anders! Ich versteh‘s zwar nicht, aber solange es so ist, nutze ich das aus!
Außerdem schätze ich den kleinen Flughafen, keine langen Schlangen an der Security, alles geht reibungslos.
Diesmal hat auch um 4:30 Uhr bereits der Lufthansa Schalter geöffnet, Gebe mein Gepäck auf und rutsche in rasendem Tempo durch die Security… Das Lob ich mir!