Mission: Es kann nie genug sein
Etappe: Schuhe aus, Schuhe an, Schuhe aus und wieder an
Ziel: Doomsday
Heute starten wir mit typischen Funfacts über Svalbard
- Svalbard beherbergt ein Lager für internationales Saatgut, ein Doomsday Lager sozusagen, glaubt ihr nicht?
Es ist leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, und wird inzwischen nicht mehr ausschließlich per Permafrost Boden konserviert, Grund natürlich auch hier: globale Erwärmung
- Es werden keine Babies auf Svalbard geboren? Es gibt zwar ein Krankenhaus, dennoch müssen werdende Mütter Ihr Kind auf dem norwegischen Festland zur Welt bringen. Es gibt immerhin ein Krankenhaus, dennoch sind hier die Ärzte nicht auf Geburten spezialisiert.
- Alkohol auf Svalbard ist für die einheimischen reglementiert. Es gibt eine „Art“ Stempelkarte pro Kopf und Jahr, ( kennt Ihr noch die Skikarten die früher abgezwickt wurden?) Touristen müssen Ihr Flugticket vorzeigen, dann wird Jedem eine Flasche Hochprozentiges, und oder Bier / Wein verkauft, auch hier gibt es Limits
- Seit 70 Jahren gibt es ein Verbot auf Svalbard Verstorbene zu beerdigen, Grund hierfür ist die Kalte Temperatur bzw. der Permafrost Boden, beides verhindern den Verwesungsprozess
So jetzt nun zum eigentlichen Tag… bei -18 Grad mache ich mich auf den Weg in Richtung Downtown.
Stopp, nochmal zurück, heute müssen die Spikes für die Schuhe mit, der Schnee ist sehr platt gefahren und teilweise sehr eisig….
-18 Grad fühlen sich gar nicht so kalt an… das liegt am fehlenden Wind und der Polarausrüstung. Inzwischen habe ich auch entdeckt dass an meinem Handschuh ein Finger präpariert ist um das Telefon zu bedienen…. Ihr glaubt gar nicht wie man sich an derart kleinen Erfolgserlebnissen erfreuen kann.
In Svalbard Museum angekommen, gehe ich auf Tuchfühlung mit Isbjørn und Co. aber VORHER Schuhe AUS, das ist auch hier ungeschriebenes Gesetz, alle halten sich dran.
Svalbard scheint mehr deutsche Wurzeln zu haben als ich gedacht hätte, macht sich gleich am Ticketschalter bemerkbar ich werde auf Englisch gefragt: Where do you come from: ich antworte auf Norwegisch: Jeg kommer fra Tyskland, dann wird mir in fast perfektem Deutsch geantwortet: Ich komme aus Norwegen… wir lachen beide…
Im Museum selbst gibt es dann noch weitere Hinweise, Deutsche Wetterstationen, Forscher, Auswanderer etc.
Die Ossis sind auch überall…
Als Kind träumte die kleine Freia Hutzschenreuther vom hohen Norden und vom Meer. Als Sächsin war ihr das nicht unbedingt in die Wiege gelegt. Mit sechzehn, verließ sie das Fließband der Strumpffabrik und paddelte Richtung Nordpol, bis sie 1968 endlich auf Spitzbergen landete.
Sie setzte gegen die norwegischen Behörden durch, dass sie auch ihren Ruhestand knapp 800 Kilometer unter dem Nordpol genießen konnte. Voraus gingen über 40 Jahre Leben und Arbeit in der Arktis.
(Anmerkung der Redaktion: Sonja ist noch unentschlossen noch ob über 100 Tage Dunkelheit was für sie wären)
Ansonsten gibt es jede Menge über Svalbard zu sehen und zu erfahren…
So dann mal Schuhe wieder an, rein in die Polarausrüstung, Sturmhaube, Mütze und Handschuhe an… Abmarsch in die Kälte, des wird sonnig… naja ich übertreibe mal wieder…. dennoch das Wetter ist klar… kein Wunder der Gott des Windes meint es gut mit mir
Und dann…. Klein Sonja möchte nicht mehr aus dem Paradies abgeholt werden
Vielleicht sollte ich früher in Rente gehen und eines auf dem norwegischen Festland eröffnen?
Chillout zone, mission completed
Cappuccino und Cheesecake gibts auch… an ersterem kann noch gearbeitet werden, aber Kaffee ist in ganz Norwegen eher ein reudiges Thema… da sehe ich sehe großes Potential….
Alle Reisen haben eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt.
Martin Buber