Mission: Husky Adventure
Etappe: wie im Sauseschritt
Ziel: sich an die Kälte gewöhnen
Um 09:00 Ortszeit starte ich mein nächstes Abenteuer. Ich habe eine Tour bei Green Dog gebucht! Wie der Name schon verrät, geht es wieder mal um Hunde! Diesmal lass ich mich und per Schlitten durch die Gegend Juckeln.
Das Wetter ist nicht gerade verheißungsvoll! Es hat die ganze Nacht geschneit, und in den frühen Morgen Stunden ist ein Ministürmchen aufgezogen… DieLocals lachen darüber. Das ist doch kein Sturm! Wir fahren auf jeden Fall die Tour! Gesagt, getan.
Auch wenn ich nicht selbst der Musher bin, ist es eine Wahre Freude, sich durch die Gegend kutschieren zu lassen. Ich habe das Privileg vom Guide persönlich gefahren zu werden.
Zu Anfang sei noch erwähnt, dass wir unsere Luxus Körper in die Polarausrüstung quetschen, Strampelanzug, fette Boots und Handschuhe sind Pflicht. Sturmhaube und Mütze darf ich glücklicherweise meine eigene anziehen! Für die Touris fühlen sich -5Grad Celsius wie -20 Grad Celsius an… ich bin dankbar, dass ich mir vor Reise antritt, noch eine Skibrille geholt habe! Die werde ich in diesem Urlaub wohl häufiger brauchen!
3 Stunden auf dem Schlitten vergehen wie im Flug! Im Anschluss gibt es noch ein besonderes Geschenk: knuddeln mit den Husky Babys… ich bin mal wieder in meinem Element!
am frühen Nachmittag bin ich wieder am Guesthouse, jetzt muss ich erst mal die Fingerchen an wärmen! Und ich habe die Hoffnung, dass es nachher ein wenig weniger windet! Naja, weit gefehlt! Aber warum eigentlich nicht die Ausrüstung testen! Puck, die Stubenfliege, würde vor Neid erblassen!
Die einheimischen werden sich auch ihren Teil denken, aber das ist mir egal. Hauptsache mein Gesicht fällt bzw. friert nicht ein. Ich mache mich mal wieder auf dem 2 km langen Fußmarsch in die Zivilisation! Die Zivilisation besteht aus mehreren Hotels, einem Supermarkt und vier Sport Geschäfte! Ein, zwei Souvenirshops gibt’s dann auch noch! Aber mein Ziel ist eigentlich ein Blick auf die blaue Stunde zu erhaschen!
Als ich ich mich plötzlich umdrehe, gibt der Wind die Sicht auf Eine kämpfende Sonne, Preis!
Ich schlendere natürlich auch durch einen Souvenirladen der mit örtlicher Handwerkskunst wirbt, einen Pullover, ein Armband und ein Nordpol Schild später, ist der Geldbeutel deutlich leichter! Gott sei Dank , dann muss ich den nicht mehr so schwer tragen!
(Anmerkung der Redaktion: auf Spitzbergen gilt ausschließlich Kartenzahlung! Das Plastik trägt sich eh sehr leicht!)
Es ist circa 17:00 Uhr, als Spitzbergen die blaue Stunde einläutet, darauf habe ich gewartet! Allerdings bin ich mal wieder nicht vorbereitet! Stativ und Spiegelreflexkamera fehlen! Also muss das Handy herhalten. Gar nicht so einfach das Handy mit den Eis-Fingern zu bedienen. Irgendwo ist mir ein Artikel bei Facebook begegnet: man könne den Auslöser des Handys auch mit der Nase betätigen! Ich hab’s nicht ausprobiert! beim nächsten Mal vielleicht!
Dem armen Minenmann scheint auch kalt zu sein…
Die tägliche Erfahrung lehrt, daß diejenigen, welche viel reisen, an Urteilskraft gewinnen; daß die Gewohnheit – fremde Völker, Sitten und Gebräuche zu beobachten, den Kreis ihrer Ideen erweitert und sie von manchen Vorurteilen befreit.
François Pierre Guillaume Guizot