Mission: Nur Touristen bleiben bei Regen im Wadi
Etappe: Regentropfen zählen
Ziel: vorher noch Jebel Akhdar
Durchfroren machen wir uns auf zu unserem letzten grossen Ausflug im Oman. Leider sind 10 Tage viel zu wenig um mehr von Land, Leuten und Kultur zu erfahren.
Jebel Akhdar, der grüne Berg, wird im engeren Sinne auch ein zentrales Bergmassiv des Gebirges nordöstlich von Nizwa bezeichnet. Hier befindet sich rund um den Ort Saiq ein Hochplateau auf rund 2000 Metern Höhe mit zahlreichen kleinen Ortschaften. Bis etwa zur Jahrtausendwende war diese Region militärisches Sperrgebiet. Seit 2005 führt eine asphaltierte Straße auf den Berg, auf der wegen ihrer Steilheit aber nur Fahrzeuge mit Allradantrieb zugelassen sind. Seither sind auf dem Berg zahlreiche Hotels entstanden. An der Polizeistation im Tal, muss ich meinen Führerschein zeigen, aber anscheinend nur Makulatur, wir dürfen passieren.
Schnell wird klar warum nur Allrad-Fahrzeuge zugelassen sind. Viele, viele steile Spitzkehren… so schnell waren wir noch nie vom 0 auf 2000 Meter.
Wir schlenndern durch ein kleines Dorf, welches für seine Terassen bekannt ist… Leider nicht soo grün wie angenommen, doch wirklich bemerkenswert… vor allem das ausgeklügelte Bewässerungssystem
Wir machen Kaffeepause und geniessen die Sonne
Nachmuttags beschliessen wir wieder ins Tal zu fahren, eine durchfrorene Nacht reicht uns… und jetzt kommt die Geschichte mit dem Regen…
Ich habe einiges über Verhalten in einem Wadi gelesen… wenn es im Oman regnet, sollte man sich besser nicht in einem Wadi aufhalten. Sintflutartige Regenfälle führen dazu, dass die ausgetrockneten Flussbetten innerhalb kürzester Zeit voll laufen.
Als wir spätnachmittags ca. 4 km ins Wadi hinein fahren, ist von Regen nichts zu sehen… Doch als es am frühen Abend zu tröpfeln beginnt, wird uns doch etwas mulmig… Nur Touristen befinden sich bei Regen in einem Wadi…
Es tröpfelt stärker… das mulmige Gefühl wird mulmiger… Wir beschliessen deutlich aus dem Wadi zu fahren.. immer wieder tröpfeln… also noch weiter vor…
Als wir meinen endlich einen guten Spot gefunden zu haben, tauchen aus dem nichts 3 Omanis auf…
Es kommt einem so vor, als hätte der arabische Buschfunk: Alarm geschlagen: Achtung, Achtung: 2 doofe Touris im tiefen, tiefen Wadi… Einer muss Ihnen sagen es ist gefährlich…
Die 3 stellen sich uns vor, es ist der Vater (geschätzte 100 Jahre auf Badelatschen und Stock unterwegs) mit seinen 2 Söhnen, einer spricht sehr gut Englisch…
Es kann sein, dass es heute Nacht regnet, Wolken, bedeuten immer Regen…
Sie zeigen uns einen Spot auf einem riesigen Steinhaufen, hier wird es bestimmt sicher sein… hier können wir beruhigt unser Nachtlager aufstellen… denn wenn das Wasser kommt, dann kommt es von da hinten…
Also manövrieren wir unser gefährt entsprechend dahin…
So schnell die 3 aufgetaucht sind, so schnell waren sie auch wieder verschwunden…
Das Ende der Geschichte: es war eine schlaflose Nacht und es ist bei wenigen Regentropfen geblieben…
Foto folgt…
Das nennt man Abenteuer…
Nichts entwickelt die Intelligenz wie das Reisen.
Emile Zola