Logbucheintrag 2021,10,1617

Mission: Ein Mammut kommt selten alleine

Etappe:aus 30km mach 110 Simsalabim

Ziel: ein Gletscher kommt selten allein

Diese Wochenende sind die Zeichen auf Gletscher gestellt… denn einer kommt selten allein.

früh am Morgen wenn Norwegen noch schläft, mache ich mich auf… ich freue. Ich mal wieder wie eine Schneekönigin, denn heute habe ich ein Fähr-Taxi ganz für mich alleine.

Ja: ich gebe zu: ich werde zunehmend misathropisch. Aber das kümmert mich wenig! Der Fährmann wirft mir einen merkwürdigen Blick zu, ich lächle freundlich!

Heute habe ich einiges vor

Am Freitag habe ich bereits den Nigardsbreen besucht… Wie immer bin ich sehr betroffen: wie deutlich die Getscher in den letzten Jahren zurückgegangen sind

Der Nigardsbreen ist ein Seiten Arm des Jostedalsbreen. Der mit seinen 500 Quadratkilometern der größte Gletscher auf dem europäischen Festland ist. Diese gigantische Eismasse bedeckt Berge und Senken im Nationalpark, und mächtige Arme mit bläulichem Eis ers trecken sich in die blühenden Täler unten in der Nähe der Fjorde. Wer hierher kommt, wird sich darüber wundern, wie leicht mehrere dieser Gletscherarme zugänglich sind und dass es direkt am Eis fast genau so warm ist wie unten am Fjord.

Das ganze Wochenende ist auf Eis ausgelegt, zumal es im dem höheren Lagen für diese Jahreszeit sehr viel geschneit hat… Wie sich der norwegische Winter anfühlt, werde ich später noch erfahren… umd ich meine nicht die Kälte…

In Fjærland mache ich am Gletscher-Museum halt, ich muss ja schließlich die Mammut Familie begrüßen

Gefolgt vom Suphellerrenbreen und Bøjanren… beide sozusagen Drive-In Gletscher

Keine Sorge: ich bin nicht gleich vor die Gletscher-Haustür gefahren, Man muss sich schließlich auch etwas bewegen

Ich verbringe sehr viel Zeit an den Gletschern, kann mich nur sehr schwer losreißen.

Aber dennoch: irgendwann geht es weiter denn ich möchte heute noch mal übers Gaularfjell fahren…

die 613 ab Viksdalaen ist das andere Ende der Scenic route… und auch hier gibt es viel zu sehen.

Ja, der Winter ist da

Hier ist die Straße noch in Ordnung…

Wenige Kilometer später, ändert sich das rapide: der ist der erste möchte gern SUV: es ist ein Norweger versucht am schneebedeckten Seitenstreifen zu halten.. Das hätte er wohl besser nicht gemacht: er mövriert sich in eine kritische Lage.. rutscht etwas die Böschung hinab… ich werde deutlich langsamer…

ca. 30km verändert sich die Straße zu einem eisigen Alptraum, ich rutsche, das Auto rutscht… ein Glück ich kann ich einer Ausbuchtung anhalten… ehe ich weiter fahre muss ich mir das erstmal ansehen, immerhin liegen jetzt 10km Serpentinen steil nach unten vor mir…

Als ich aussteigen will zieht es mir fast die Beine weg. Spikes wären angebracht…

Wie eine Ballerina versuche ich die Straße lang zu wackeln! Am Ende beschließe ich es mir zu heikel: also werden auf 30 km am Ende 110 km Umweg, naja.. getreu dem Motto: Expect the unexpected…

Bin da komme ich heil an meinem Ferienhaus an! An diesem Tag habe ich sehr viel gelernt, über mich, meine Einschätzung und wie man sich in Norwegen im Winter am besten zu verhalten hat.

Reisen ist, in jedem Augenblick geboren werden und sterben

Victor Hugo