Mission: altbekanntes und neues erforschen
Etappe: Misværfjorden und Saltstraumen
Ziel: auf kleinen Strassen
Da das Wetter langsam auf klart, hält mich nichts in meiner gemütlichen Hütte. Eigentlich wollte ich es ruhig angehen, also ich starte den Tag mit Kaffee, und bereits um 7:00 Uhr scheint die Sonne und ich kann mein Glück kaum fassen! Also jetzt doch los in Richtung Saltstraumen. Eigentlich bin ich in diesem Eck geblieben um mir den Svartisen Gletscher aus der Nähe anzusehen. Ich wollte eine Wanderung zu einem Stausee machen, an dem die Gletscherzunge ziemlich nah heran ragt! Allerdings ist für diese Region eine Schnee und Eiswarnung gemeldet, und eine Wanderung bei tief hängenden Wolken mit der Garantie den Gletscher nicht zu sehen, ist dann bei Seite gelegt worden! Ich bin ja bestimmt nicht das letzte Mal in Norwegen!
(Anmerkung der Redaktion: das nächste Mal Pläne für Juli schmieden, auch wenn das die Hauptreise Zeit in Norwegen ist!)
Also bleibe ich in der Nähe, schaue mir den nächstgelegenen Fjord an, und fahre anschließend weiter zum Saltstraumen dem größten Gezeitenstrom der Welt.
Tagtäglich wiederholt sich das Spektakel mehrere Male. Fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser werden jedes Mal mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 Kilometer pro Stunde in die Meerenge hinein- und wieder herausgedrückt. Durch den vom Meer ausgeübten Druck entstehen teilweise Strudel, die bis an den Grund des Sundes reichen und dabei einen Durchmesser von zehn Metern und eine Tiefe zwischen vier und fünf Metern erreichen können.
Nur beim Höchst- und Tiefststand herrscht beim so genannten Stillwasser für einen Moment Ruhe.
Weil das nährstoffreiche Wasser viele Fische anlockt, ist der Saltstraumen ein beliebtes Gebiet zum Angeln und Fischen – und das schon seit rund 10.000 Jahren, was durch archäologische Funde belegt werden konnte. Allerdings ist dies kein ungefährliches Unterfangen – Eine große Anzahl von Booten ist dabei in die Tiefen des Meeres gesogen worden, soweit bekannt, ließen dabei 96 Menschen ihr Leben.
Keine Sorge. Diesmal schaue ich mir das Spektakel vom Ufer aus an, Bereits 2021 habe ich einen Ausflug mit dem RibBoot gemacht… diesmal steht die Erkundung der Umgebung an, auch wenn das Wetter zwischendurch aufklart und dann wieder der Regen einsetzt.
Die Möwen scheinen ganz besonders gefallen an der Strömung zu haben… Fliegen immer wieder zum Anfang der Strömung zurück und lassen sich treiben! Wenn das das Leben einer Möwe ist, dann bitte ich im nächsten Leben um eine Wiedergeburt als Möwe… hauptsächlich nicht als Amöbe! #Wortspiel
Den Nachmittag verbringe ich dann gemütlich wieder in der Hütte mit Kaffee und Keksen:
Chillmodus on!
Reisen sind das beste Mittel zur Selbstbildung.
Karl Julius Weber