Mission: wie eng ist er wirklich
Etappe: UNESCO Weltkulturerbe
Ziel: Næroyfjord
In Flåm, am Aurlandfjord, geben sich die gigantischen Kreuzfahrtschiffe ein Stelldichein bzw. Ein Stelldich-AN. Keine Ahnung wie viele Einwohner Flåm hat, aber eins ist sicher, in der Saison fallen hier täglich deutlich mehr Touristen als Einwohner ein… Warum? Nun ja, hier ist der engste Fjord der Welt gleich um die Ecke, der Næroyfjord und den wollen wir uns nicht entgehen lassen. Eigentlich meiden wir wir die Routen und Top-Attraktionen, die für die Riesendampfer leicht zugänglich sind, aber Ausnahmen bestätigen die Regeln…
Augen zu und durch… Das kleine Örtchen Flåm erwacht um 10:00 Uhr zum Leben, wenn alle Kreuzertouris von Board gegangen sind und fällt gen 19:00 zurück in den Dornröschenschlaf… ein bisschen wie ne Geisterstadt…
Unser Kutter, ein hochmoderner Elektro-Katamaran ist heute unsere Wahl… wir gleiten, nein schweben lautlos über den Aurlandfjord
in Richtung Næroyfjord… ein unbeschreibliches Gefühl… ich lehne mich ganz nah an die Reeling, sehe nur den Fjord unter mir, den Katamaran merke ich nicht mehr – so muss es sich anfühlen wenn sich die Möwen im Windschatten des Botes hängen… Vogelfrei…
Dass noch 400 andere Passagiere an Board sind habe ich schnell vergessen… es ist so genial, dass ich die gesamten 2 Stunden an der Reeling verweile und nicht ein einziges Mal in den nigelnagelneuen Dampfer gehe und mich umsehe…
Der Nærøyfjord, ein Seitenarm des Aurlandsfjords, ist der schmalste Fjord Norwegens. An seiner schmalsten Stelle ist er nur 250 m breit. Bei bis zu 1760 m hohen Wänden ist es damit nicht verwunderlich, dass der Fjord mit einer Gesamtwasserfläche von „nur“ 709 km² als einer der überwältigendsten Fjorde Norwegens gilt.
So nun aber genug geschwärmt… Am Ende der Fjordfahrt, in Gudvangen, gibts mal wieder eine Waffel mit Røm und Marmelade, anschliessend bringt uns ein Shuttlebus wieder nach Flåm.
Wir schlendern noch durch die Mall of Norway, was nichts anderes ist wie ein riesiger SuperStore für Souvenir-Klimbim… Und jetzt kommt die Stelle wo ich auch mal Kritik an Norwegen äußern muss!
Ich habe Verständnis dass viele Norweger in 3 Monaten der Sommersaison ein Auskommen für 12 Monate erwirtschaften müssen und dabei spielt nunmal der Tourismus eine entscheidende Rolle…
ABER Robbenfelle, Robbenöl, und -Pillen oder Walwurst?……
DAS GEHT NICHT!!!!!!
Und erst Recht NICHT IN einem Souvenirladen! Ich bin dann doch ein wenig empört und traurig, ich hoffe nur, es kauft niemand… allerdings ist diese Chance eher gering bei täglich mehr als 3000 Touris in den Sommermonaten…
Zu reisen ist zu leben.
Hans Christian Andersen